Abt. Gans hart: Wie es die Weibsen so schwer haben (1)

05.09.2013 16:05

Das Los der Weiber ist ein schweres. Kurz vor dem ersten Hahnenschrei werden sie vom Gemahl noch schnell geschwängert, ehe sie die warme Schlafstatt verlassen und in ihren Holzpantinen klappernd die Stiege hinab in die Küche hasten, um die glimmende Glut im Herd zu loderndem Feuer zu entfachen. Ihr Tagwerk ist hart. Sie müssen Gemüse aus dem Garten ernten, ein Huhn schlachten, zum Waschhaus gehen, mangeln und kochen und abspülen und Kartoffeln schälen und Kinder trösten - und sich fügen. Tagein, tagaus, bis Gevatter Tod sie holt. Bei der zwölfunddreißigsten Geburt also ... - Schnitt -

Sorry, ich habe mich in der Zeit vertan. Wir haben jetzt 150 Jahre später. Meinereiner hat ihnen die bügelfreie Wäsche erfunden, die Waschmaschine, die Spülmaschine, die Gefriertruhe, die Tiefkühlkost, die Teflonpfanne, die Tütchensuppe, die Pille und das entklötete Weichei - und die Kinder werden mit dem Bus zur Schule gebracht, bzw. vermittels einer anderen Erfindung, dem Automobil, in den Kindergarten gebracht, wo sie getröstet werden und sonst noch so allerlei. Was sind die Weibsen meinemeinen doch dankbar! Endlich haben sie Zeit, philosphische Bücher zu lesen, das Schachspiel zu erlernen, am politischen Leben teilzunehmen, sich zu bilden, ins Theater zu gehen und ... -Schnitt -

Sorry, ich bin im falschen Film. Wer gedacht hatte, daß Weibsen die gewonnene Freizeit, die meinereiner ihnen vermittels seines Erfindungsreichtums geschenkt hat, zur Menschwerdung nutzen würden, der sieht sich getäuscht. Sie haben es vorgezogen, ihr Leben lieber als getunte Rippen zu verbringen. Statt Schopenhauer lesen sie Brigitte, malen sich die Fingernägel an, färben sich die Haare, schminken sich die Lippen und rauchen dabei Kippen. Sie interessieren sich nicht dafür, warum sie auf der Welt sind, sondern sie fragen sich, ob sie sich ein Bauchnabelpiercing machen lassen sollen. Wenn sie was sagen, dann sagen sie, was sie alles haben wollen und wer es ihnen beschaffen soll. Über eine Hirnvergrößerung denkt keine nach, über eine Brustvergrößerung hingegen schon. Und sie sind sich einig: Männer sind defizitäre Schweine.

Nachdem wir Männer aber nun mit den getunten Rippen endlch gleichberechtigt sind, darf ich mir erlauben, das umzuformulieren, was die Gebenedeiten des Östrogens über uns schon lange straffrei behaupten durften: Frauen sind Schweine.