Abt. Porzellankiste: Seien Sie vorsichtig!

13.04.2014 12:06

Das Leben steckt voller versteckter Gefahren, die dann, wenn man sie sich einmal bewusst macht, jeden ärztlichen Vorsorgetermin als kleinkariert dastehen lassen. Hier ein paar nützliche Tipps, wie Sie der Lebensgefahr ein Schnippchen schlagen:


1. Auto: Verabschieden Sie sich von dem Irrglauben, "langsam" sei ein Synonym für "sicher". Es gibt Alleebäume, die so langsam sind, dass sie sich seit 150 Jahren nicht von der Stelle bewegt haben. Dennoch werden immer wieder welche angefahren und an der Rinde verletzt. Es ist realistisch, anzunehmen, dass die Baumrinde noch unverletzt wäre, wenn der Baum seine Verweildauer im öffentlichen Straßenverkehr auf zwei Minuten verkürzt hätte. Fahren Sie also immer so, dass Ihre Verweildauer im Auto auf die minimal nötige Zeit beschränkt bleibt. Fahren Sie also so schnell, wie es geht. Legen Sie die Betonung dabei auf "geht". 

2. Fahrrad: Ein plötzlicher Reifenplatzer bei schneller Bergabfahrt kann Sie in eine lebensgefährliche Bredouille bringen. Selbiger schlagen Sie am besten dadurch ein Schnippchen, dass Sie auf Vollgummibereifung umrüsten und nach Holland umziehen. Die Abwesenheit von Gebirge erhöht die Sicherheit merklich. Fahren Sie trotzdem nie ohne Fahrradhelmchen, reflektierende Warnweste, Rundumleuchte und Abstandshalter. 

3. Bundeswehr: Beteiligen Sie sich ausschließlich an Friedensmissionen in Weltgegenden, die schon friedlich sind. Lassen Sie sich keinesfalls einreden, der Einsatz in Gegenden, in denen außer Ihnen noch jemand über Schusswaffen und Explosivstoffe verfügt, sei sicher. Überprüfen Sie alle Kettenglieder Ihres Panzers, bevor Sie losfahren und stellen Sie sicher, dass Blinkergläser und Bremsleuchten frei von Verschmutzung sind. 

4. Heimwerker: Sicherheitsschuhe, Knieschützer und ein Helm sind eine Unerlässlichkeit, bevor Sie eine Leiter erklimmen, etwa, um eine Lampe an der Zimmerdecke anzubringen. Stellen Sie sicher, dass die Leiter Gummifüsse hat und dass das TÜV-Prüfsiegel noch gilt. Bohren Sie ein Loch in die Zimmerdecke, hämmern sie einen Dübel hinein, schrauben Sie dann einen Karabinerhaken mit mindestens fünf Umdrehungen in den Dübel ein und befestigen Sie ihr Sicherungsgeschirr, bevor Sie die Leiter besteigen. 

5. Weiterbildung: Besuchen Sie, wann immer es geht, Kurse der Volkshochschulen zum Thema Sicherheit. Stellen Sie sicher, dass Sie dabei ein Gebäude auswählen, das erst kurz vorher von der Bauaufsicht abgenommen und als sicher eingestuft worden ist. Volkshochschulkurse zum Thema Sicherheit, die in alten Gebäuden mit engen Treppenhäusern stattfinden, sind das Papier nicht wert, auf dem sie angeboten werden.

6. Flugzeuge: Lassen Sie sich nicht von der Statistik hinter das Licht führen! Statistisch gesehen sind Flugzeuge die sichersten Verkehrsmittel. Statistisch gesehen ist es aber auch so, dass dann, wenn ein Flugzeug einmal nicht sicher war, die meisten Toten auf einmal zu beklagen gewesen sind. Statistisch gesehen wären Sie auf jeden Fall unter den Beklagenswerten.

7. Freiheit: Total unsicher. Jede Diskussion erübrigt sich. Es gibt kein Mittel, die Freiheit für alle sicher zu gestalten. Vergessen Sie Freiheit! Wie unsicher Freiheit ist, sehen Sie schon daran, dass die meisten Freiheitskämpfer jung gestorben sind. 

Das war nur eine kleine Auswahl an Sicherheitstipps, die Ihnen dabei helfen sollen, das Sterbebett gesund und unverletzt zu erreichen. Bringen Sie sich ein und senden Sie uns Ihre eigenen Vorschläge zum Thema Sicherheit im Rahmen unserer Aufklärungskampagne "Sicher sterben - Obacht geben, länger leben!" Machen Sie sich einfach Gedanken, aber passen Sie zur Sicherheit auf dabei.