Abt. Erziehung: Erst die Hausaufgaben!

01.07.2013 13:59

"Papa, darf ich raus zum Spielen?", fragt die kleine Miriam (8) ihren Vater. Der aber erwidert: "Erst, wenn du deine Hausaufgaben erledigt hast, mein Schatz!" Wir sehen: Hier handelt ein Vater verantwortungsvoll. Er lehrt sein Mädchen, daß die Pflicht vor dem Vergnügen kommt. Der Mann hat unsere Sympathie.

"Papa, finanzierst du mir nach dem Abitur ein Studium?", fragt die große Miriam (20) ihren Vater. Miriam ist schon zwanzig, weil sie zweimal sitzen geblieben ist und erst nächstes Jahr ihr Abitur macht. Der Papa aber erwidert: "Erst, wenn du deine Hausaufgaben erledigt hast, mein Schatz!" Wir sehen: Der Vater ist ein übler Patriarch. Er ist der Ansicht, Miriam solle erst einmal Kinder bekommen, bevor sie bis zu ihren Wechseljahren an irgendeiner Uni rumhängt, dort womöglich auch noch feministisch indoktriniert -, Mitgliedin bei den Grünen wird und niemals ein Kind bekommt. Der Mann hat keinesfalls unsere Sympathie. Wir rufen ihm ein entrüstetes "Pfui!" zu. Warum tun wir das?

Weil wir der Ansicht sind, daß Miriam (20) ei-freilich das Recht hat, sich selbst zu verwirklichen. Aber verwirklicht sich Miriam (20) wirklich selbst, wenn sie keine Kinder bekommt? Sie ist doch eine junge Frau!? Und wenn es auf der Welt irgendetwas gibt, das exclusiv nur Frauen verwirklichen können, dann ist es doch, Kinder zur Welt zu bringen!? Wenn Miriam (20) keine Kinder bekommt, dann hätte sie doch auch irgendetwas anderes Sinnvolles werden können, anstatt einer Frau? Ein Hubschrauber zum Beispiel! Oder ein rosafarbener Duschvorhang!

Deswegen ändern wir unsere Haltung Miriams Vater gegenüber ab sofort. Nicht länger mehr wollen wir ihm "Pfui!" zurufen, sondern ihm dafür applaudieren, daß er seine Tochter Miriam (20) dazu ermutigt, sich tatsächlich selbst zu verwirklichen, anstatt einer ideologisch verursachten Illusion hinterher zu rennen.

Abgesehen davon: Ich kenne Miriams Vater. Er hätte so gerne einen oder mehrere Enkel. Enkel, so sagt er, seien das Natürlichste auf der Welt. Und daß Miriam (20) schließlich nie zur Welt gekommen wäre, wenn ihre Mutter (41) ... Wer wollte ihm da widersprechen, ohne sich dabei zum Affen zu machen?