Die Diktatur des Relativismus

27.07.2013 10:42

 Inexistenter Plural, unmögliche Steigerung: Das, worum es hier geht, ist keine Spitzfindigkeit, sondern fundamental wichtig, um geistig gegen die Diktatur des Relativismus gewappnet zu sein. Meine Realität, deine Realität, deren Realität, meine Wahrheit, deine Wahrheit ... usw.usf. - also die GEDANKLICHE Pluralbildung, die der sprachlichen vorausgeht bei Sachverhalten, die es im Plural schlicht und einfach nicht gibt, geht zurück auf das ´68er Dogma des "alles ist relativ". Es ist aber NICHTS relativ. Alles ist ABSOLUT so, wie es ist. Sinnvoll ist daher einzig und allein, zu fragen, WIE es ist. Ob man zutreffende Antworten findet oder nicht, berührt die Tatsache, daß es ist, wie es ist, in keiner Weise. Analog gilt das auch für Steigerungen, die es nicht gibt. Es gibt das Adjektiv "gerecht". "Gerechter" und "am gerechtesten" gibt es nicht. Es gibt "gerecht" und "ungerecht". Es gibt wahr und unwahr. Es gibt demokratisch und undemokratisch "Soziale Gerechtigkeit" ist ein Euphemismus für "Sozialismus". Es gibt keine "soziale Gerechtigkeit", sondern nur Gerechtigkeit. Wer "soziale Gerechtigkeit" sagt, meint (annähernde) Gleichheit. Administrativ verordnete Gleichheit aber ist ungerecht! Gerecht ist nicht, wenn alle das gleiche haben, sondern gerecht ist, wenn Jeder das Seine hat! "Basisdemokratie", "Geschlechterdemokratie" usw.usf. - alles Einschränkungen von "Demokratie"! Der Urgrund allen Relativismus´ liegt m.M.n. in der Reformation durch Luther. Paul Hacker identifiziert die "Anthropozentrierung des Glaubens bei Luther" als den kardinalen Denkfehler, der weiteren (Fehl)entwicklungen vorausgegangen ist: Frz.Revolution, Oktoberrevolution usf. Seit Luther hat jeder quasi seinen "eigenen, persönlichen Gott" als Folge von Luthers Predigten, daß für den Christen alleine die heilige Schrift maßgeblich sei. Die Folge: Es gibt unzählige protestantische Splittergruppen, die alle was anderes meinen & finden. Lutheraner, Calvinisten, Anglikaner, Pfingstler, Baptisten und hundert andere mehr. Die Kulturdomiinanz der römisch-katholischen Kirche und ihrer Lehrmeinung ("Der Papst irrt nie, solange er ex cathedra sprciht"), die eine kulturelle Hegemonie bedeutet hat, der sich ein ganzer Kulturkreis verpflichtet sah, war somit perdu. Und genau das ist es, was unseren Kulturkreis so desaströs geschwächt hat - besonders den Moslems gegenüber. Der Kulturmarxismus, der evident ins Desaster führt, ist eine absolut relativistische Angelegenheit. Deswegen reite ich so auf dieser - nur scheinbar unwichtigen - Unterscheidung herum. Wäre das christliche Abendland noch ein kulturelle Hegemonie, in der sich alle, unabhängig vom Staat, denselben moralischen und sittlichen Gesetzen verpflichtet fühlten (Basis: Der Dekalog) - NIEMALS wäre es uns passiert, daß wir uns in einem "Clash of civilzations" wiederfinden. Erst das relativistische "Anything goes" hat uns diese elende Suppe eingebrockt. Dieses elende "Du bist ok, ich bin ok" hat dazu geführt, daß sich heute keiner mehr die Wahrheit zu sagen traut, weil ja jeder seine "eigene Wahrheit" hat. Die Wahrheit ist: "You can avoid reality, but you can´t avoid the consequences of avoiding reality". - eben. Weil es eben nur EINE Realität gibt. Das verstanden zu haben, ist UNENDLICH WICHTIG!

(Beitrag von mir in einer Diskussion auf Facebook, die sich an Ayn Rands Diktum "You can avoid reality, but you cannot avoid the consequences of avoiding reality" entzündet hatte.)